Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe weiterdenken: Ein Projekt der Bertelsmann-Stiftung und CrowdInsights
Partizipation war und ist ein zentrales Thema der Kinder- und Jugendhilfe. Kinder und Jugendliche als soziale Akteur:innen wahrzunehmen, ist der Auftrag und gleichzeitig eine große Herausforderung an und für die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe. Das kürzlich in Kraft getretene Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) steht für die Stärkung der Partizipation und stellt die Kinder- und Jugendhilfe einmal mehr vor die Herausforderung, die Adressat:innen sehr viel stärker als bisher in die Planung und Ausgestaltung von Angeboten miteinzubeziehen.
Aus diesem Grund hat CrowdInsights gemeinsam mit dem Projektteam „Kein Kind zurücklassen“ der Bertelsmann Stiftung im Sommer 2021 ein Dialogforum mit Expert:innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie aus der Wissenschaft organisiert. Das Ziel dabei: Partizipation in der Jugendhilfe weiterdenken.
Im Rahmen einer thematisch sehr breit angelegten Onlinekonsultation über die digitale Beteiligungsplattform kjh.mitdenken.online und in Workshops wurden gemeinsam mit verschiedenen Fachakteur:innen die wichtigsten Fragestellungen und Instrumente identifiziert. Die übergeordnete Frage lautete:
Wie soll eine partizipative kommunale Kinder- und Jugendhilfe der Zukunft gestaltet sein, die noch konsequenter als bisher an den Bedarfen und Bedürfnissen der Kinder, Jugendlichen und Familien orientiert ist?
Im ersten Fragenkomplex ging es um Hindernisse und offene Bedarfe. Die erste Frage zielt dabei auf das, was fehlt:
Welche Herausforderungen oder Hindernisse sehen Sie beim Thema Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe? Welche Themen stufen Sie in der Jugendhilfepraxis vor Ort in Bezug auf Partizipation als besonders wichtig ein?
Der zweite Fragenkomplex zielte auf Lösungen – auf das, was die Akteur:innen der Kinder- und Jugendhilfe besser und anders machen könnten und was sie dazu benötigen:
Wie könnte Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe in Ihrem Kontext besser umgesetzt werden und was wäre dazu erforderlich? Welche aus anderen Kontexten bekannten Beteiligungsformate ließen sich auf die kommunale Kinder- und Jugendhilfe übertragen?
Alle Workshops wurden vom Projektteam „Kein Kind zurücklassen” der Bertelsmann Stiftung und von Beteiligungsexpert:innen von CrowdInsights begleitet. Beiträge wurden als stilisierte Zitate protokolliert und als Beiträge auf die Mitdenken-Plattform eingespeist. In einem nächsten Schritt wurden alle Beiträge von den Beteiligungsexpert:innen von CrowdInsights mithilfe qualitativer Textanalysemethoden ausgewertet.
Alle Herausforderungen und Lösungen, die im Laufe des Prozesses identifiziert wurden, sind in einem 40-seitigen Ergebnisbericht festgehalten und hier verfügbar. Der Bericht soll Anregung bieten, wie Partizipation noch stärker im Alltag der Kinder- und Jugendhilfe umgesetzt werden kann.