Wir haben eine große Neuigkeit. Für uns jedenfalls. Aus Insights wird CrowdInsights. Ab Januar 2022 werden wir mit einem Relaunch unserer digitalen Plattform an den Start gehen. Mehr darüber im Beitrag unten.
Die weiteren Themen im Dezember-Newsletter: Was der Unterschied zwischen einer Umfrage und einem Beteiligungsprozess ist und was man tun muss, um das eine in das andere zu verwandeln. Wie wir in Eltville ein Abenteuer-Setting entwickelt haben, um Kindern im Vorschulalter Antworten auf eine Beteiligungsfrage zur Gestaltung eines Gartenareals abzuluchsen. Und Hinweise auf neue Publikationen und interessante Seiten im Netz, über die wir gestolpert sind.
Kinderbeteiligung: Trollstation
Für unseren Kunden Eltville am Rhein haben wir einen Insights-Prozess für Kinder im Vorschulalter entwickelt. Unsere Ausgangsüberlegung: Kindern fällt es (noch) schwerer als Erwachsenen, ihre Wünsche und Ideen ausführlich zu artikulieren – jedenfalls dann, wenn man sie allzu direkt danach fragt. Deshalb sind wir einen Umweg gegangen. Wir haben ein Spiel inszeniert, mit einer Trollstation, einem Labyrinth, einer Lego- und einer Malstation.
Unser Ziel dabei war, dass die Kinder maximal Spaß haben sollten – und dass sie im Laufe des Spieles Entscheidungen treffen und Dinge artikulieren, die wir als Antworten für den Beteiligungsprozess verwenden können. Für uns war es ein echtes Experiment. Und: Es hat funktioniert! Methode und Resultate sind auf der Mitgestalten-Plattform Eltville dokumentiert ). Wir denken natürlich schon darüber nach, wie wir in diese Richtung weiter gehen können. In Richtung Jugendbeteiligung. Und in Richtung Beteiligungsspiele – auch mit Erwachsenen. Wer Lust hat, sich mit uns auf die Reise zu begeben: gern melden!
Wie aus einer Umfrage eine Beteiligung wird – und warum es sich lohnt, diesen Schritt zu gehen
„Vor welcher Herausforderung steht Berlin: Was läuft nicht so gut? Wo siehst Du Handlungsbedarf? Wie sieht Deine Lösung aus?“ Diese Beteiligungsfrage, auf einen Papierbogen gedruckt, war Teil einer Aktionsbox, die anlässlich des Demokratietages am 15. September 2021 zur Verfügung gestellt wurde.
Wenn man ehrlich ist: alles, was Leuten auf die Schnelle auf diese Fragen einfällt, werden Dinge sein, die in die Kategorie eh-schon-klar fallen. Und selbst, wenn jemand einen wirklich zündenden Einfall hat: wer wird diesen aus den vielen weiteren ausgefüllten Zetteln herausfischen und eventuell in die Tat umsetzen? Nach welchen Kriterien wird überhaupt entschieden, welche der Ideen in irgendeiner Form aufgegriffen werden: machen das diejenigen, die die Beteiligung durchführen, nach Lust und Laune?
Die Aktion „Vor welcher Herausforderung steht Berlin?“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass es oft die kleinen Dinge im Design eines Beteiligungsprozesses sind, die diesen für mögliche Teilnehmende attraktiv oder unattraktiv machen. Tatsächlich muss man nämlich nur wenige Dinge ändern, um “Vor welcher Herausforderung steht Berlin” interessanter zu gestalten. Welche Dinge dies sind, kann man in unserem Medium-Beitrag nachlesen.
Aufgeschnappt: Bücher, Zeitschriftenartikel, Webseiten, Podcast(s)
- Die neue Ausgabe des Kursbuch Bürgerbeteiligung ist da! Darin: Ein Beitrag mit dem Titel “Dialogorientierte Bürgerbeteiligung und Bürgerentscheide”, der anhand von anekdotischer Evidenz nahe legt, dass Beteiligung tatsächlich zu mehr Fairness und Verfahrensakzeptanz unter den Bürger:innen führt.
- Eine vom Ergebnis, aber auch methodisch interessante Untersuchung zum Bürgerrat in Irland (zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen) zeigt: Das Diskursniveau bei den Bürger:innen war höher als bei den Parlamentariern, die sich zum gleichen Thema berieten.
- Ebenfalls zum Thema Bürgerräte: die neue Ausgabe des Magazins Gute Ausichten des Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung in Vorarlberg, Österreich.
- Das Projekt “America in one room” ist so etwas wie ein Bürgerrat zu vielen Themen auf einmal. Das Resultat: Eine Reihe von Meinungsbarometern. Die Bürger:innen produzieren am Ende keine Empfehlung, sondern stimmen einfach über eine Reihe von Fragen ab. Beachtenswert ist vor allem der überzeugend professionelle Web-Auftritt und die Presse-Begleitung in der New York Times.
- Kommune 360 hat zum Thema Kinder- und Jugendbeteiligung einen neuen Podcast.
- Die Landeszentrale für politische Bildung hat einen Leitfaden für die Gestaltung von Bürgerdebatten online (PDF-Link) herausgebracht.
Große Renovierung bei Insights
In Zukunft fokussieren wir noch stärker darauf, worin wir in den vergangenen Jahren viel Erfahrung und Expertise aufgebaut haben: den Insights-Prozess. Deshalb gehen wir zum neuen Jahr 2022 mit einer neuen eigenen Software, einer neuen Marke und auch einer neuen Homepage an den Start!
Die neue Software ermöglicht es uns, viele kleine und große Dinge flexibel zu gestalten und zu optimieren. Die Technologie wird von uns selbst entwickelt und betreut. Wir möchten mit unserem Relaunch tiefer schürfen und die digitale Begleitung und Durchführung von Beteiligungsprojekte auf Basis des Insights-Prozess auf eine neue Stufe heben. Natürlich erhält unsere digitale Plattform mit der Neuentwicklung einen “Booster” in Sachen Performance und Design. Auch mit Blick auf Datenschutz und Datensicherheit legen wir zu: die Verarbeitung der Daten erfolgt künftig in Deutschland.
Wir laden Sie und Euch ein, uns bei der Fertigstellung der ersten produktiven Version über die Schulter zu schauen und Eindrücke und Tipps mit uns zu teilen. Wir freuen uns über Anmeldungen zum Nutzertest, alternativ gern auch via E-Mail an hallo@crowdinsights.de. Wir sind gespannt auf Feedback!