12.09.2025

Love Letters in the City: Wie ein ganzes Quartier ein Wandbild gestaltete

Love Letters in the City: Wie ein ganzes Quartier ein Wandbild gestaltete

Erfahren Sie, wie 452 Beiträge aus Berlin-Staaken ein 50 Meter hohes Wandbild formten – analog gesammelt, digital ausgewertet.

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Analoge Bürgerbeteiligung führt zu partizipativer Quartiersgestaltung
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Eine Wand als Zeichen: Vom alten Logo zum neuen Wir-Gefühl

Am Anfang stand ein Hochhaus. Fünfzig Meter hoch, sichtbar von überall und an seiner Fassade ein verblasstes Firmenlogo aus früheren Zeiten. Für die Stiftung Berliner Leben, die zur Gewobag gehört, war klar: Dieses Gebäude erzählt eine Geschichte. Doch welche soll es in Zukunft erzählen?

„Wenn wir so eine zentrale Wand gestalten, dann muss das ganze Quartier mitbestimmen können“, sagt Dr. Anne Schmedding, Projektleiterin bei der Stiftung Berliner Leben. Nicht wenige in Staaken kennen das Gefühl, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. Diesmal sollte es anders sein.

Die Idee war einfach: Das neue Wandbild sollte zeigen, wie Menschen ihr eigenes Quartier sehen. Was ihnen wichtig ist. Wo sie sich gern aufhalten. Und was sie miteinander verbindet.

 

Der erste Schritt war digital und zeigte, wo persönliche Nähe zählt

Zunächst setzte das Projektteam aus Stiftung Berliner Leben und Gewobag auf eine digitale Beteiligungskarte: Über QR-Codes in den Hauseingängen konnten Bewohner:innen ihre Lieblingsorte markieren und ihre Lieblingsbeschäftigung eintragen. Ein niedrigschwelliger Zugang, wie er sich in anderen Kontexten bewährt hatte – doch hier blieb die Beteiligung aus.

Nach drei Wochen zählte die Karte genau drei Beiträge. Zwei davon stammten vom Team selbst.

„Das war ein klarer Realitätscheck“, sagt Schmedding. Die Plattform funktionierte technisch einwandfrei – aber sie blieb in diesem Moment zu abstrakt. Viele Menschen im Quartier leben mit sprachlichen Hürden, unter hoher Belastung im Alltag oder haben wenig Erfahrung mit Online-Tools. Der Impuls, einen QR-Code zu scannen, reichte allein nicht aus.

 

Analog sichtbar werden: Wie die Beteiligung im Quartier lebendig wurde

Die analoge Beteiligung vor Ort war ebenfalls Teil des Projekts, denn ergänzend zum digitalen Einstieg hatte das Team bereits mehrere Aktionen im öffentlichen Raum geplant – niedrigschwellig, direkt im Quartier, offen für spontane Begegnung.

Auf einem Platz zwischen Einkaufszentrum und Schule wurde eine sechs mal sechs Meter große Plane, bedruckt mit einer Karte des Wohngebiets, ausgerollt. Menschen konnten sich auf ihr bewegen, Klebepunkte setzen, miteinander ins Gespräch kommen.

Als die Schule aus war, stürmten plötzlich 50 Kinder auf die Fläche. Sie liefen über ihre Straßen, klebten Punkte für Lieblingsplätze, riefen durcheinander. Erwachsene blieben stehen, schauten zu und machten mit.

„Es war ein Gewusel aus Rollatoren, Kinderwagen, Hunden, Einkaufsbeuteln und mittendrin ganz viel Neugier“, beschreibt Schmedding den Moment.

Verteilt auf vier Termine kamen rund 450 Beiträge zusammen. Die Gespräche vor Ort waren ehrlich, lebendig, manchmal kritisch, dabei aber immer konstruktiv.

 

Analoge Vielfalt braucht digitale Struktur

Die vier Beteiligungsveranstaltungen brachten Hunderte von Beiträgen hervor – handgeschrieben, mit Klebepunkten markiert, im Gespräch gesammelt. Doch was tun mit dieser Fülle an Information?

CrowdInsights übernahm genau an dieser Stelle eine zentrale Rolle. Die Plattform diente als digitales Rückgrat: Alle analogen Rückmeldungen wurden dort systematisch erfasst und zusammengeführt. So entstand ein strukturierter Überblick über die wichtigsten Lieblingsorte, häufige Beschäftigungen und wiederkehrende Themen im Quartier.

Diese geclusterte Auswertung bildete die Grundlage für die künstlerische Umsetzung des Wandbilds und machte es überhaupt erst möglich, die Beteiligung in ein visuelles Gesamtbild zu überführen. Ohne die digitale Infrastruktur wäre das Bild hinter dem Bild vermutlich verloren gegangen.

Gleichzeitig ermöglichte die Plattform auch im Projektverlauf eine klare Kommunikation, transparente Abläufe und verlässliche Dokumentation; entscheidend für Projekte, in denen viele Akteur:innen, Formate und Datenströme aufeinandertreffen.


Von Daten zu Kunst: Die Umsetzung durch Jumu Monster

Die Umsetzung des Wandbilds übernahm die Berliner Künstlerin Jumu Monster. Bereits vor der eigentlichen Arbeit gestaltete sie mit Grundschüler:innen eine kleine Community Wall. So lernte sie das Quartier und seine Menschen kennen.

Das große Bild basiert auf genau den Punkten, die in der Karte gesetzt wurden. Farben, Figuren, Szenen: Sie alle greifen Beiträge aus der analogen Beteiligung auf. „Uns war wichtig, dass das Bild auch ohne Erklärung verständlich ist und nicht abstrakt, sondern erzählend und zugänglich“, so Schmedding.

 

Abschluss mit Haltung: Das Wandbild wird gefeiert

Am 19. September 2025 wurde das fertige Kunstwerk bei einem Quartiersfest eingeweiht. Mit dabei: Hip-Hop, ein mobiler Boxring, Workshops, Live-Paintings und über 1.000 Besucher:innen.

Für viele war es mehr als ein Fest. Es war ein Zeichen: Wir sind hier. Wir gestalten mit. Und wir machen unser Viertel sichtbar.

 

Was Kommunen und Stiftungen aus diesem Projekt mitnehmen können

  • Das Interesse an Beteiligung und Mitgestaltung ist groß, wenn das gewählte Format das richtige ist.

  • Analoge Formate schaffen Zugänge, vor allem wenn digitale Tools an ihre Grenzen kommen.

  • Eine digitale Plattform wie CrowdInsights ist dennoch entscheidend: für Auswertung, Dokumentation und Umsetzung.

  • Digitale Beteiligung schafft Transparenz, weil alle Beiträge nachvollziehbar gebündelt, systematisch ausgewertet und für alle Beteiligten sichtbar gemacht werden können.

  • Die Kombination aus analogem Dialog und digitaler Struktur macht Beteiligung wirkungsvoll.

  • Projekte wie dieses stärken nicht nur das Bild eines Quartiers, sondern auch seinen Zusammenhalt.

  • Partizipation wirkt über das Projekt hinaus, wenn sie im Alltag sichtbar bleibt, zum Beispiel als Wandbild, das Gespräche anstößt und Zugehörigkeit stiftet.


Eine Wand als Zeichen: Vom alten Logo zum neuen Wir-Gefühl

Am Anfang stand ein Hochhaus. Fünfzig Meter hoch, sichtbar von überall und an seiner Fassade ein verblasstes Firmenlogo aus früheren Zeiten. Für die Stiftung Berliner Leben, die zur Gewobag gehört, war klar: Dieses Gebäude erzählt eine Geschichte. Doch welche soll es in Zukunft erzählen?

„Wenn wir so eine zentrale Wand gestalten, dann muss das ganze Quartier mitbestimmen können“, sagt Dr. Anne Schmedding, Projektleiterin bei der Stiftung Berliner Leben. Nicht wenige in Staaken kennen das Gefühl, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. Diesmal sollte es anders sein.

Die Idee war einfach: Das neue Wandbild sollte zeigen, wie Menschen ihr eigenes Quartier sehen. Was ihnen wichtig ist. Wo sie sich gern aufhalten. Und was sie miteinander verbindet.

 

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Zunächst setzte das Projektteam aus Stiftung Berliner Leben und Gewobag auf eine digitale Beteiligungskarte: Über QR-Codes in den Hauseingängen konnten Bewohner:innen ihre Lieblingsorte markieren und ihre Lieblingsbeschäftigung eintragen. Ein niedrigschwelliger Zugang, wie er sich in anderen Kontexten bewährt hatte – doch hier blieb die Beteiligung aus.

Nach drei Wochen zählte die Karte genau drei Beiträge. Zwei davon stammten vom Team selbst.

„Das war ein klarer Realitätscheck“, sagt Schmedding. Die Plattform funktionierte technisch einwandfrei – aber sie blieb in diesem Moment zu abstrakt. Viele Menschen im Quartier leben mit sprachlichen Hürden, unter hoher Belastung im Alltag oder haben wenig Erfahrung mit Online-Tools. Der Impuls, einen QR-Code zu scannen, reichte allein nicht aus.

 

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Die analoge Beteiligung vor Ort war ebenfalls Teil des Projekts, denn ergänzend zum digitalen Einstieg hatte das Team bereits mehrere Aktionen im öffentlichen Raum geplant – niedrigschwellig, direkt im Quartier, offen für spontane Begegnung.

Auf einem Platz zwischen Einkaufszentrum und Schule wurde eine sechs mal sechs Meter große Plane, bedruckt mit einer Karte des Wohngebiets, ausgerollt. Menschen konnten sich auf ihr bewegen, Klebepunkte setzen, miteinander ins Gespräch kommen.

Als die Schule aus war, stürmten plötzlich 50 Kinder auf die Fläche. Sie liefen über ihre Straßen, klebten Punkte für Lieblingsplätze, riefen durcheinander. Erwachsene blieben stehen, schauten zu und machten mit.

„Es war ein Gewusel aus Rollatoren, Kinderwagen, Hunden, Einkaufsbeuteln und mittendrin ganz viel Neugier“, beschreibt Schmedding den Moment.

Verteilt auf vier Termine kamen rund 450 Beiträge zusammen. Die Gespräche vor Ort waren ehrlich, lebendig, manchmal kritisch, dabei aber immer konstruktiv.

 

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Das große Bild basiert auf genau den Punkten, die in der Karte gesetzt wurden. Farben, Figuren, Szenen: Sie alle greifen Beiträge aus der analogen Beteiligung auf. „Uns war wichtig, dass das Bild auch ohne Erklärung verständlich ist und nicht abstrakt, sondern erzählend und zugänglich“, so Schmedding.

 

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  • Digitale Beteiligung schafft Transparenz, weil alle Beiträge nachvollziehbar gebündelt, systematisch ausgewertet und für alle Beteiligten sichtbar gemacht werden können.

  • Die Kombination aus analogem Dialog und digitaler Struktur macht Beteiligung wirkungsvoll.

  • Projekte wie dieses stärken nicht nur das Bild eines Quartiers, sondern auch seinen Zusammenhalt.

  • Partizipation wirkt über das Projekt hinaus, wenn sie im Alltag sichtbar bleibt, zum Beispiel als Wandbild, das Gespräche anstößt und Zugehörigkeit stiftet.


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Am Anfang stand ein Hochhaus. Fünfzig Meter hoch, sichtbar von überall und an seiner Fassade ein verblasstes Firmenlogo aus früheren Zeiten. Für die Stiftung Berliner Leben, die zur Gewobag gehört, war klar: Dieses Gebäude erzählt eine Geschichte. Doch welche soll es in Zukunft erzählen?

„Wenn wir so eine zentrale Wand gestalten, dann muss das ganze Quartier mitbestimmen können“, sagt Dr. Anne Schmedding, Projektleiterin bei der Stiftung Berliner Leben. Nicht wenige in Staaken kennen das Gefühl, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. Diesmal sollte es anders sein.

Die Idee war einfach: Das neue Wandbild sollte zeigen, wie Menschen ihr eigenes Quartier sehen. Was ihnen wichtig ist. Wo sie sich gern aufhalten. Und was sie miteinander verbindet.

 

Der erste Schritt war digital und zeigte, wo persönliche Nähe zählt

Zunächst setzte das Projektteam aus Stiftung Berliner Leben und Gewobag auf eine digitale Beteiligungskarte: Über QR-Codes in den Hauseingängen konnten Bewohner:innen ihre Lieblingsorte markieren und ihre Lieblingsbeschäftigung eintragen. Ein niedrigschwelliger Zugang, wie er sich in anderen Kontexten bewährt hatte – doch hier blieb die Beteiligung aus.

Nach drei Wochen zählte die Karte genau drei Beiträge. Zwei davon stammten vom Team selbst.

„Das war ein klarer Realitätscheck“, sagt Schmedding. Die Plattform funktionierte technisch einwandfrei – aber sie blieb in diesem Moment zu abstrakt. Viele Menschen im Quartier leben mit sprachlichen Hürden, unter hoher Belastung im Alltag oder haben wenig Erfahrung mit Online-Tools. Der Impuls, einen QR-Code zu scannen, reichte allein nicht aus.

 

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Auf einem Platz zwischen Einkaufszentrum und Schule wurde eine sechs mal sechs Meter große Plane, bedruckt mit einer Karte des Wohngebiets, ausgerollt. Menschen konnten sich auf ihr bewegen, Klebepunkte setzen, miteinander ins Gespräch kommen.

Als die Schule aus war, stürmten plötzlich 50 Kinder auf die Fläche. Sie liefen über ihre Straßen, klebten Punkte für Lieblingsplätze, riefen durcheinander. Erwachsene blieben stehen, schauten zu und machten mit.

„Es war ein Gewusel aus Rollatoren, Kinderwagen, Hunden, Einkaufsbeuteln und mittendrin ganz viel Neugier“, beschreibt Schmedding den Moment.

Verteilt auf vier Termine kamen rund 450 Beiträge zusammen. Die Gespräche vor Ort waren ehrlich, lebendig, manchmal kritisch, dabei aber immer konstruktiv.

 

Analoge Vielfalt braucht digitale Struktur

Die vier Beteiligungsveranstaltungen brachten Hunderte von Beiträgen hervor – handgeschrieben, mit Klebepunkten markiert, im Gespräch gesammelt. Doch was tun mit dieser Fülle an Information?

CrowdInsights übernahm genau an dieser Stelle eine zentrale Rolle. Die Plattform diente als digitales Rückgrat: Alle analogen Rückmeldungen wurden dort systematisch erfasst und zusammengeführt. So entstand ein strukturierter Überblick über die wichtigsten Lieblingsorte, häufige Beschäftigungen und wiederkehrende Themen im Quartier.

Diese geclusterte Auswertung bildete die Grundlage für die künstlerische Umsetzung des Wandbilds und machte es überhaupt erst möglich, die Beteiligung in ein visuelles Gesamtbild zu überführen. Ohne die digitale Infrastruktur wäre das Bild hinter dem Bild vermutlich verloren gegangen.

Gleichzeitig ermöglichte die Plattform auch im Projektverlauf eine klare Kommunikation, transparente Abläufe und verlässliche Dokumentation; entscheidend für Projekte, in denen viele Akteur:innen, Formate und Datenströme aufeinandertreffen.


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  • Digitale Beteiligung schafft Transparenz, weil alle Beiträge nachvollziehbar gebündelt, systematisch ausgewertet und für alle Beteiligten sichtbar gemacht werden können.

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  • Projekte wie dieses stärken nicht nur das Bild eines Quartiers, sondern auch seinen Zusammenhalt.

  • Partizipation wirkt über das Projekt hinaus, wenn sie im Alltag sichtbar bleibt, zum Beispiel als Wandbild, das Gespräche anstößt und Zugehörigkeit stiftet.


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