18.11.2021

UNESCO: Konsultation zu nachhaltigem Wirtschaften

UNESCO: Konsultation zu nachhaltigem Wirtschaften

2017 wurde eine Konsultation mit lokalen Stakeholdern durchgeführt, um Empfehlungen für nachhaltiges Wirtschaften in UNESCO-Biosphärenreservaten zu entwickeln.

2017 wurde eine Konsultation mit lokalen Stakeholdern durchgeführt, um Empfehlungen für nachhaltiges Wirtschaften in UNESCO-Biosphärenreservaten zu entwickeln.

SDGs und UNESCO Biosphärenreservate: Internationale Stakeholder-Konsultation zu nachhaltigem Wirtschaften


Wie kann die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat (BR) den Bürgern helfen, zu einem inklusiven und nachhaltigen Wirtschaftswachstum in ihrer Gemeinde beizutragen?  Und wie können Unternehmen und Sozialunternehmen davon profitieren und eine Rolle spielen?


Diesen Fragen stellte sich im Juni 2017 Colin Campbell, Gründer von Assist Social Capital und OASIIS – einer Plattform, die nachhaltige Entwicklung in UNESCO Biosphärenreservaten unterstützt. Die Mission: OASIIS wollte die Ratschläge von Bewohner:innen von Biosphärenreservaten, ortsansässigen Unternehmen, Sozialunternehmer:innen, Gemeinden und internationalen Expert:innen vereinen, um einen Empfehlungskatalog zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen durch Beteiligung lokaler Stakeholder in Biosphärenreservaten zu entwerfen.


Doch wie setzt man ein so vielschichtiges Ziel in die Tat um? Mit einem Insights-Prozess! 


Das Projekt begann zunächst mit einer Testphase, in der ausgelotet werden sollte, ob überhaupt Wunsch und Bedarf nach einer solchen Online-Beteiligung besteht. Dafür wurde eine Gruppe ausgewählter Expert:innen aus der Social Enterprise and Biosphere Reserve Network Working Gruppe um ihren Rat und ihr Feedback gebeten. Bestärkt durch die positiven Rückmeldungen wurde sich in einem gemeinsamen Entscheidungsprozess auf folgende Fragestellung geeinigt:

Wie kann die Kennzeichnung einer Gegend als UNESCO Biosphärenreservat den Bürger:innen helfen, zu inklusiver und nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung in ihrer Gemeinde beizutragen? Und wie können Firmen und Sozialunternehmen davon profitieren und ihrerseits einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten?


Wie erreiche ich meine Zielgruppen?

Um zum Start der eigentlichen Projektphase Menschen aus einem internationalen Wirkungskreis und mit möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln zu erreichen, wurden für das Projekt verschiedene Kommunikationsstrategien gewählt. Zunächst wurden die Expert:innen die bereits an der Testphase teilgenommen hatten gebeten, den Link zur Online-Konsultation in ihren persönlichen Netzwerken zu teilen, um den geographischen Wirkungskreis des Projekts zu erweitern. Außerdem wurden neue Stakeholdergruppen – ganz konkret eine Gruppe von Biosphärenreservatsleiter:innen, UNESCO-Mitarbeiter:innen sowie Bewohner:innen, Unternehmer:innen und andere lokale Stakeholder aus unterschiedlichen Biosphärenreservaten -  eingebunden und ebenfalls gebeten, Informationen zu dem Projekt über ihre eigenen Netzwerke zu verbreiten. 


Eine Stakeholdergruppe, die besonderer Form der aufsuchenden Beteiligung benötigen, sind junge Menschen - hier vor allem junge Menschen aus Biosphärenreservaten. Um diese in den Prozess miteinzubinden, wurden Teilnehmende des MAB Youth Forum 2017 eingeladen, die CrowdInsights-Plattform zu besuchen. Auch sie beteiligten sich eifrig und brachten neue Perspektiven in die Diskussion mit ein. Zu guter Letzt wurde in einem Offline-Event im Biosphärenreservat Appennino Tosco Emiliano in San Romano in Garfagnaga, Italien, das Wissen der Bewohner:innen des Reservats sowie der internationalen Besucher der Veranstaltung eingeholt. Sie wurden dabei gebeten, per SMS ihre Ratschläge abzugeben, welche dann direkt auf der Plattform veröffentlicht und in Echtzeit dargestellt wurden. 


Der vielschichtige und aufwändige Kommunikationsplan spiegelt sich in über 200 Antworten mit über 480 Kernaussagen aus mehr als 40 Ländern wider. Die unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmenden konnten dabei zu 13 wegweisenden Erkenntnisse verdichtet werden. So wurde unter anderem vorgeschlagen, Biosphärenreservate als Zentren für Experimente und Innovationen in Richtung Nachhaltigkeit zu nutzen und lokale Unternehmen bei ihrem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen.


Die Erkenntnisse des Insights-Prozess wurden abschließend zu einem Empfehlungskatalog für Biosphärenreservate weiterverarbeitet und im Community Insights Report veröffentlicht. Die dort stehenden Empfehlungen werden in Zukunft Biosphärenreservatsdirektor:innen auf der ganzen Welt als Handlungsempfehlungen in punkto Bürgerbeteiligung und nachhaltige Entwicklung dienen.

Weitere Beispiele guter Praxis

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18.11.2021

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